Münster |
photo by Heiko Ostendorf |
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Klangkunst-Prozession erregt die Gemüter in der Fußgängerzone
Keine Vorbildung nötig Die Idee hatte der amerikanische Klangkünstler Dan Senn. Er ist sich bewusst, dass viele Menschen diese Art von Tönen nicht lieben. "Aber so kann man mit allen Menschen komplexe Musik machen." Dafür brauchen sie keine musikalische Vorbildung. Man habe sich lediglich am Freitag im Cuba für eine Einführung getroffen. Senn führt den kleinen Trupp an. Oft bleibt er an Orten stehen, die ihm akustisch interessant erscheinen, geht in den Eingangsbereich von Geschäften oder in den Vorraum des Doms. Hier wird die Musikgruppe allerdings nach kurzer Zeit von einem Wächter verscheucht: Die Vertreibung aus dem Paradies. In der Ludgeristraße gesellt sich der klingende Zug einer brasilianischen Trommelgruppe hinzu. Jetzt vermischen sich die heißen südamerikanischen Rhythmen mit den flächigen Geräuschen der Küchenutensilien. Erstaunlich, die Synthese funktioniert: lauter Beifall nicht nur der umstehenden Menschen, sondern auch von den Trommlern! Pure Erholung Immer wieder beäugen Fußgänger das seltsame Instrumentarium. "Für mich ist das direkt Erholung", meint ein 73-jähriger Radfahrer. Die Töne seien in seinem Ohr pure Beruhigung bei dem Verkehrslärm, erklärt er. Ein paar Meter weiter sind zwei Damen ebenfalls begeistert. Einen "sehr schönen Klang" attestieren sie den Küchenutensilien. "Ich finde so was Experimentelles gut, weil Münster sonst so konservativ ist", begrüßt Brunhild Reuter (66) die Aktion. Die Erwartungen von Senn-Mitstreiter Markus Brüning haben sich damit erfüllt: "Widerstand und fröhliche Gesichter, weil wir solch einen Quatsch machen." |
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